36 Gesprächsthemen (14/36) fürs erste Date, die Frauen verliebt machen

Lea: Gibt’s etwas, von dem du schon immer geträumt hast das zu machen? Und wenn, warum hast du es noch nicht gemacht?

Estefano: Ja, gibt es. Ich habe schon so vieles gemacht. Aber was ich schon immer machen wollte, ist ein Pilotenschein. Ich wollte früher immer Pilot werden. Bin dann in Richtung Unternehmertum gegangen, und wollte es aber immer nachholen. Und früher konnte ich es mir nicht leisten einen Pilotenschein zu machen, denn es ist ja sehr teuer. Danach, als ich es mir leisten konnte, hatte ich keine Zeit mehr einen Pilotenschein zu machen, weil es auch zeitintensiv ist.

Bei uns hier in der Nähe gibt es einen kleinen Privatflughafen. Ich bin mit einem Pilot mitgeflogen als Beifahrer. Also er ist geflogen, ich hatte ja nicht den Schein. Hier in der Nähe gibt es einen hohen Berg. Wir sind um diesen Berg geflogen, dann über die Autobahn entlang, in so einer kleinen Maschine, wo wir nur beide Platz hatten. Fliegen wir um diesen Berg und er so zu mir: „Hier, willst du mal lenken?“ – ich so: „Was?! Es ist ja kein Auto!“. Und er: „Doch! Willst du mal lenken?“. Ich schaue links und rechts – alles Granitfelsen, ein paar Kilometer runter. Ich so: „Ok“. Ich lenkte ganz vorsichtig, so eine Mini-Kurve mit 2 Grad oder so. Und er zu mir: „Ne, ne, hau ruhig rein! Hau ruhig 40 Grad rein!“. Ich so: „Ernsthaft jetzt?!“. Er so: „Ja, ja, hau rein!“. Und dann mach ich 30 Grad, 40 Grad… Mein ganzer Körper lehnte mit dem Gewicht gegen die Fensterscheibe und unter mir ging’s 3 KM runter, alles Felsen. Das war ziemlich krass! Das finde ich, war ein ziemlich cooles Erlebnis. Das habe ich dann meiner Frau erzählt. Sie hat mir gesagt, ich darf keinen Pilotenschein machen. Ich würde sagen, das war der Grund, warum ich keinen Pilotenschein habe.

Lea: Aus Sicherheitsgründen. Das ist ja verständlich. Vor allem mit Tochter.

Estefano: Wie schauts bei dir aus?

Lea: Ja, es gibt Sachen. Und zwar, die Ziele, die ich in den USA hatte. Z.B. auf Tour zu sein. Es gibt verschiedene Künstler, zu den ich schon immer aufgeschaut habe. Vor allem bei mir ist es Mio, der R-&-B-Sänger. Und mit dem wollte ich immer auf Tour. Und der mag mich auch total, findet mich total toll und hätte mich unter Vertrag genommen. Aber dann gabs eben Probleme mit der Emigration, die mir verboten hat auf der amerikanischen Seite zu arbeiten. Und die Tour beginnt in den USA. Auch die Proben sind in den USA.

Estefano: Also es war Papierkram? Ich meine, dann liegt es halt außerhalb deiner Kontrolle. Es ist jetzt nichts, wo du jetzt eine innerliche Blockade hast oder so? Sondern wirklich der Papierkram.

Lea: Ja. Sonst hätte ich es gemacht. Also wenn ich was vorhabe, dann tue ich es auch.

Estefano: Aber es hat ja auch was Gutes. Sonst wärst du jetzt nicht da. Sonst wärst du jetzt woanders.

Lea: Stimmt. Es ist ja viel toller hier. Es ist ja auch noch nicht vorbei. Und es ist ja noch nicht aller Tage Abend.

Estefano: Du weisst ja auch nie, wie es kommen würde, weisst du? Man bildet sich ja immer ein in Gedanken, das wäre perfekt, aber weisst du gar nicht. Vielleicht wäre es ja auch total schief gelaufen. Vielleicht wirst du hier viel viel erfolgreicher. Da sind wir wieder bei – es ist immer gut, wie es kommt.

Lea: Ja, ist es auch. Ja, wer weiss, vielleicht hätte ich mir auf der Bühne ein Bein gebrochen oder Schlimmeres.

Lea: Ja, absolut. Man sieht ja oft, man träumt von was...

Z.B. drüben, habe ich viele kennengelernt. Ich war ja mit Drake eine Weile unterwegs, mit Chris Brown. Und hätte auch mit den auf Tour gekonnt. Ich habe gesehen, das was ich immer dachte, dass es mein Traum wäre, war nicht mein Traum. Weil deren Charaktere überhaupt nicht zu mir gepasst hätten. Deren Vorstellung von einer Frau, deren Wertschätzung einer Frau passt überhaupt nicht in meine Einstellungen. Wir hätten nur gestritten. Wir hätten täglich, minütlich aneinander gecrasht. Wir hätten uns nur gestritten.

Estefano: Ich denke, das Schlimmste im Leben ist, ein Ziel zu haben, es zu erreichen und dann drauf zu kommen, das macht dich nicht glücklich. Da crasht alles zusammen. Hatte ich schon so oft. Aber, man muss sagen, jedes Mal wenn dir das im Leben passiert, entdeckst du ein bisschen mehr, wer du bist und was dich eigentlich wirklich glücklich macht. Und es sind eben oft nicht die Dinge, von denen es man denkt.

Lea: Und ich lerne natürlich wieder über meine Werte und über meine Wertschätzung von mir selbst als Frau. Weil, wenn ich die nicht hätte, wenn es mir egal gewesen wäre, dann hätte ich mit mir machen lassen, was auch immer. Ich hätte getourt und hätte Geld verdient. Aber so kann ich zumindest noch auf mich als Frau stolz sein und habe meine Werte behalten. Es ist mir mehr Wert.

Estefano: Du kriegst dann letztendlich das, was du tolerierst. Weisst du so, gerade in Beziehungen. Ich habe mich mal mit einer Frau unterhalten über die Beziehung. Sie war mit einem Mann zusammen, der sie nicht gut behandelt hat. Und dann haben wir im Gespräch entdeckt, dass es nur deshalb ist, weil sie es zugelassen hat. Und in dem Moment, wo sie aufgehört hat, es zuzulassen, war es wie von einem Tag auf den anderen, vorbei. Als sie erkannt hat: „Hey, ich habe einfach keine klaren Grenzen gesetzt“.

Und meine Frau ist da voll krass, weil sie lässt sich gar nichts gefallen. Also gar nichts. Ja, gar nichts.

Lea: Ich auch nicht.

Estefano: Ja, es ist auch gut so. Es ist ja eben, dass du eine gesunde Grenze hast. Und einen Mann auch spüren lässt, wann er diese Grenze überschreitet. Aber einige Frauen haben diese Grenze nicht. Vielleicht aus Angst, dass sie keinen besseren Mann kriegen, oder aus Angst ihn zu verlieren oder was auch immer. Das ist ja ein Mangel an Selbstwertgefühl. Die haben oft diese schlechten Beziehungen und rutschen aus einer schlechten Beziehung, wo sie schlecht behandelt wurden, in die nächste. Aber die einzige Konstante bist ja dann du. Weißt du, nicht die anderen Männer, sondern du.

Lea: Oder auch das innere Kind. Wenn deine Mutter dich z.B. immer geschlagen hat und gesagt hat, es ist ein Zeichen der Liebe. Dann bist du es gewohnt. In der Beziehung schlägt dich dein Mann, du denkst dir: „Ah, ok, er muss mich wirklich lieben“. Und ich kenne eine Geschichte von einer Afro-Amerikanerin in den USA, sie ist jetzt hauptberuflich Comedian. Sie musste durch die Hölle. Wurde von der immer Mutter verprügelt mit den Worten, es ist eigentlich ein Zeichen der Liebe, bis sie es geglaubt hat. Als Kind, wenn du es ständig hörst, du glaubst es ja. Und dann bist du in der Beziehung und dir passiert dasselbe und du glaubst es auch, weil es ja noch in deinem Kopf ist. Sie hat erzählt, sie hat gebetet, dass der Mann sich ändert. Und irgendwann ist sie aufgewacht und hat gebetet, dass sie sich ändert. Und dann war dieser Klick-Moment und sie hat es nicht mehr mit sich machen lassen. Sie hat den Mann verlassen und ist auf die Bühne gegangen. Sie hat es irgendwie geschafft, es in eine humorvolle Art zu ändern. Also, es ist tatsächlich schwarzer Humor, aber sie schafft es, dass es lustig ist. Also es klingt jetzt extrem, aber man muss sie hören, es ist ganz witzig, weil sie das Blatt wirklich zu 100% geändert hat.

Estefano: Es ist halt das, was du daraus machst im Leben. Du kannst nicht ändern, was passiert, aber wie du darauf reagierst.

Lea: Ja, und einfach diese Erkenntnis. Warum passiert mir das? Ok, weil ich als Kind diese schlechten Erfahrungen gemacht habe. Deswegen lasse ich das mit mir machen. Und anstatt ihn zu ändern, ändere ich mich. Das fand ich total cool. Habe ich riesen Respekt vor Frauen, die diesen Sprung schaffen.